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Das Buch, das seinen Ausgang drinnen nahm.

 

Per Zufall, in einem Moment, wo der Zugang zum öffentlichen Raum erneut großen Einschränkungen unterliegt, stellt Aréa "dehors" [draussen] vor. Dieses Buch beschreibt, in Bildern und Texten, den ersten Monat nach dem Lockdown der Stadt Toulouse.      

Bronze. 
Trotz Temperaturen, die die Quecksilbersäule in die Höhe trieb, trug Claude Nougaro [gebürtiger Chansonnier der Stadt Toulouse] nicht nur seinen Anzug sondern es wurde Ihm auch eine Maske aufgesetzt. Wie ein Zitat von Woody Allen und Franz Kafka sagt: "Ewigkeit, ist eine lange Zeit. Vor allem zum Ende hin”.

 

Am 17. März 2020 haben gesundheitspolizeiliche Maßnahmen in Frankreich, wie auch in anderen Ländern dieser Welt, den öffentlichen Raum für seine Nutzer untersagt. Eine immense städtische Leere entstand plötzlich, als sich das Leben aus dem öffentlichen Raum, wie das Meer vom Ufer, zurückzog.  Wenn auch niemand wusste, wann die Flut zurückkehren werde, wartete jeder auf sie, und man versuchte Vorgeräusche wahrzunehmen (Flüstern, Klatschen, Wasser, Wellen ...)   

Das Gefühl von wiedergefundener Freiheit, das Bedürfnis zu genießen, ein soziales Leben wiederzuerlangen, zu seinen Gewohnheiten zurückzukehren, der Schwere den Rücken zuzukehren, um sich Leichtigkeit, Sorglosigkeit, Freude und Hoffnung zu erlauben, das ist die Art und Weise, wie das Leben und die Lust die Stadt (wieder)genährt haben. Dieses vorliegende Schriftwerk möchte dies wiedergeben. Es zeigt das universelle Bedürfnis des Menschen nach Freiheit, nach sich zu bewegen und auszutauschen und nach teilen.   

Diese Wiederaneignung des städtischen Raumes erfolgte nicht auf einer linearen Zeitebene: es gab bewegte und weniger bewegte Zeiten. Dieses Buch, das Szenen zwischen dem 11. Mai und dem 11. Juni festhält, zeigt den ersten Monat dessen, was Claude Nougaro in seinem bekannten Chanson “Ô Toulouse” als Huldigung seiner Geburtsstadt besingt.

 

Der “chocolatine”  – Effekt.
[In Toulouse verwendete Bezeichnung für das bekannte köstliche Schokoladenbrötchen]
Konzentrierter Blick und Unterarm, bereit nach vorne zu schnellen und zuzugreifen ... gleich den Geschmacksnerven eines Feinschmeckers mit entlarvter Maske. Die Toulouser bezweifeln, dass die Wirkung mit einem “pain au chocolat” [Bezichnung für Schokoladenbrötchen ausserhalb Toulouse und Südfrankreich] die gleiche wäre. Es ist wahr, dass die Toulouser sogar an der Existenz des “pain au chocolat” zweifeln!

 

Die Maske macht den Karneval.  
Die am Halse Sensiblen tragen sie nasenbedeckt; Die mit ihrem Kinn Unzufriedenen verwenden dieses “wenige Quadratzentimeter Blau” um es zu verbergen; Die Abgelenkten vergessen sie und tragen sie, ohne es zu merken; Die Ängstlichen kontrollieren ihre Anwesenheit alle 11 Sekunden; Die "Verwirrten" denken sie auf ihrer Nase, während sie neben der Schlüsselbox im Eingang liegt... Wenn die Maske das Gesicht verdeckt, versteckt sie vor allem die Persönlichkeit. Zwischen jenen, die das Gesetz starr verfolgen und jenen, die sich ihm widersetzen ist die Beobachtung der zahllosen persönlichen Interpretationen, wie man die Maske trägt, ein richtiggehendes Spektakel. 

Ritual.
Für den Lockdown wurde nach und nach eine undifferenzierte Zeit vorgeschrieben. Eine “gefriergetrocknete” Zeit, genau so reich an Geschmack und Aroma wie die Körner, die in einer Sanduhr fließen. Mit der Aufhebung der Ausgangssperre kamen die kleinen Zeremonien zurück, die das Leben zum Sprudeln bringen. Feine Bläschen der Freiheit und der Intimität, die das Leben nähren und die Stadt einen ganzen Tag lang atmen lassen.  

 

“Fotografie kann die Welt nicht verändern, aber sie kann die Welt zeigen, besonders dann wenn die Welt dabei ist sich zu verändern”. Marc Riboud, Fotograf 

JENSEITS UNSERER LEIDENSCHAFT FÜR DIE STADT 

Dieses Buch verkörpert unsere Vorliebe für alle Formen der kreativen und künstlerischen Zusammenarbeit rund um das Thema des öffentlichen Raums.  

Die Idee war, die Stadt so zu zeigen, wie wir sie wünschen, wie wir sie lieben, und wie wir seit über 35 Jahren daran arbeiten, sie zu präsentieren: fröhlich, positiv, wohlwollend und besänftigend.

Die Fotos, an Jean Belondrade und die Texte, an Yann-Yves Corlouër anvertraut, zeigt dieses Zeugnis in Form eines Buches, wie der öffentliche Raum unverfehlbaren Aufschluss über unsere Verbundenheit mit der Freiheit uns zu bewegen, uns zu treffen und zu teilen gibt. 

Dieses Buch zeigt auch das Bestreben von Aréa zu Zusammenarbeit mit Designern, bildenden Künstlern, Fotografen und Graffitikünstlern, um unsere Visionen und Betrachtungen rund um den öffentlichen Raum zu bereichern und mit jenen auszutauschen. Nur wenige Jahre nach der Firmengründung durch Michel Boudou ins Leben gerufen und seither von Aréa eingeschlagenen Weges, ist dieses neue Werk in bester Gesellschaft und in diesem Kontext auch von einer ganz besonderen Emotion begleitet.

 

"Wir hoffen nun, dass "Dehors" dazu beitragen wird, Bilder von Fröhlichkeit, Glück und Optimismus auf Straßen, Plätze, Vorhöfe und Passagen zu projizieren, die vorübergehend (wieder) unbelebt sind [Frankreich befindet sich seit Ende Oktober erneut im Lockdown-Modus]. So können wir unsere Vorstellung vom öffentlichen Raum im Dienste eines Zusammenlebens teilen, das uns gemeinsam und individuell helfen wird, sehr bald die Zukunft aufzubauen."   

 

 

 

Date : / Author : / Credit : Jean Belondrade

DEHORS
Fotonachweis Jean Belondrade,
Text Yann-Yves Corlouër
Edition Aréa | Stadtmobiliar 
Nur in französischer Version
17 x 21 cm - 96 Seiten
30€

EIN EXEMPLAR ERHALTEN

 

 

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